Spendier mir doch einen Kaffee
Beim Schreiben guter Texte wird mein Kaffee leider viel zu oft kalt. Hilf mir, meinen Kaffeevorrat zu füllen.
Sag ja nichts, wenn du in puncto „Kindererziehung“ anderer Meinung bist. Außer du hast Lust auf Auseinandersetzungen.
Das stelle ich immer wieder fest. Ich kann über Themen reden, wie Reflexion der eigenen Person, über viele Welten, die ich in meiner eigenen Welt entdecke, kann Systemschelte betreiben, Konsumgegnerin , Befürworterin ressourcenbasierter Wirtschaft und des Grundeinkommens sein oder lauthals verkünden, ich glaube jetzt an Engel und die Erweckung der Menschheit fürs Goldene Zeitalter. Wenige Rückmeldungen bekomme ich, wenige Likes und es scheint kaum Bedarf an Austausch zu diesen Themen zu geben. So ist das. Völlig egal, worum es geht. Außer ich erlaube mir, Beobachtungen im Erziehungsbereich kund zu tun. Neulich erst geschehen, als mir mal kurz der Kaffee hoch kam.
„Kristina ruft auf, selbst die Veränderung zu sein, die wir in der Welt sehen wollen.“ „Hm? Ja naja.“
„Kristina ruft auf, sich seinen Mitmenschen zuzuwenden, hinzuhören, Hände zu reichen.“ „Hm, jaja.“
„Kristina meint, das System Deutschland ist im Grunde nicht verkehrt, doch lassen wir uns zu viel gefallen und sollten mal Farbe bekennen.“ „Hmmm, ja.. nö.“
„Kristina schreibt über den angstgeprägten Erziehungsstil einer gewissen Gruppe von Me…“ „Waaaas??? Was erlauben Strunz? Die hat doch gar keine Kinder! Woher nimmt die das Recht, dazu eine Meinung zu haben? Angst? Näääää, wie kommt die denn da drauf? … Kevin, tu nicht mit ohne die Schuhe auf die Wiese! Da könnte eine Biene im Gras sitzen und dich stechen tun! …“
Ja, so geht das. Über alles darf ich reden, zu allem eine Meinung haben, aber doch bitteschön nicht über Kindererziehung! „Soweit kommt das noch! Völlig unreflektiert die Frau, soll sich selber erstmal welche zulegen, dann kann sie mitreden.“
Ihr lieben Menschen, die Ihr mich zu diesen Zeilen inspiriert habt, bitte seht es mir nach, dass ich zur Zeit etwas kratzbürstiger bin. Vielleicht schaue ich einfach zu viel gutes Kabarett in den letzten Tagen. Stellt Euch einfach vor, ich wäre ein Kind im Teenager-Alter, dem Hormonrausch und Gehirnumbau erlegen und einfach schon mal aus Prinzip rebellisch. Es kommen auch sicher wieder Zeiten, da ich über so unwichtige Themen wie Konsumrausch, moderne Sklaverei, Selbstverantwortung und Gefühle schreibe. Ach und noch eins, Ihr müsst das alles ja nicht lesen. Habt Ihr aber gemacht, und das hat seinen Grund. Und es hat Euch dazu gebracht, zu reagieren, auch das nicht ohne Grund. Was mich an dieser Thematik so beschäftigt, reflektiere ich wie immer sehr bewusst, ehrlich und konsequent. Ob Ihr das auch tut oder nicht, liegt außerhalb meines Wirkungskreises, nämlich ganz allein bei Euch. Und das ist gut so.
Kinder dieser Welt, die Erwachsenen haben nicht immer Recht und, oh Überraschung!, ums Recht haben geht es überhaupt nicht. Alles im Leben dreht sich um Liebe, hat mit Liebe zu tun und ist von Liebe durchsetzt. Sollte sich Erlebtes nicht nach Liebe anfühlen, heißt das nicht, dass keine da ist. Meist kommt sie da schwerer ans Tageslicht, weil sie von Angst bedeckt wird. Schaut hin, mit Euren Herzen, macht es wie der Kleine Prinz und entscheidet Euch. Wir haben nämlich immer die Wahl zwischen Liebe und Angst. Die Erwachsenen haben das bei allem Funktionieren nur vergessen. Kinder dieser Welt, lebt Liebe und erinnert uns Erwachsenen mit jedem Lächeln, jedem Blick daran, dass es nur der Liebe bedarf, um im Herzen glücklich zu sein.
