Spendier mir doch einen Kaffee
Beim Schreiben guter Texte wird mein Kaffee leider viel zu oft kalt. Hilf mir, meinen Kaffeevorrat zu füllen.
Eines Tages hörte ich zum ersten Mal den Titel „Music was my first Love“ von John Miles. Es war ein schwerer Tag, denn ich lebte damals ein schweres Leben. Ich suchte nach dem Sinn des Lebens, der Liebe , danach, was das überhaupt sein mag. Ich fragte mich, ob ich jemals geliebt werden würde und ob ich überhaupt in der Lage bin, zu lieben. Da singt dieser Mann in einem bombastisch komponiertem Stück, mit sanfter Inbrunst „Music was my first love and it will be my last.“ BINGO! Ein ganzer Saal Kronleuchter ging mir da auf. Ich erkannte ganz klar: bis zu diesem Zeitpunkt meines Lebens war Musik die einzig wahre Konstante, das einzige, was immer da war, wenn ich jemanden brauchte, nicht weiter wusste, mich mitteilen und verstanden werden wollte. Sie tröstete mich, bestärkte und inspirierte mich, ließ mich träumen, schweben, tanzen. Und ich habe getanzt, Nächte durchgetanzt! Leute, ich sage es Euch, was habe ich getanzt. Die erste auf der Tanzfläche und die, die selbst zum Kommt-gut-nach-Hause-DJ-Song, der Rausschmeißersong jeder Disko, noch den Körper fließen ließ. Als ich nun eines Tages dieses Lied hörte, wusste ich, ich kann lieben, tue es bereits und irgendwie werde ich auch geliebt. Es folgten noch viele weitere schwere Zeiten, doch Musik war immer da. Wie John Miles singt: „Music was my first love and it will be my last. … In this world of troubles, my music pulls me through.“
Kaum ein Musikgenre blieb von mir unentdeckt. Schlager, Diskofox, Klassik, Techno, Chillout, Gothik, Pop, Rock und wie sie nicht alle genannt werden. Mit Jazz und Blasmusik tue ich mich übrigens bis zum heutigen Tag schwer, doch mensch muss ja auch nicht alles mögen. Jedoch eines war recht früh und ist bis zum heutigen Tag klar: ich liebe Rockmusik. Treibende Drums, kunstvolle Gitarrenriffs, stark gezupfte Bass-Saiten, bis ins Herz gehender kraftvoller Gesang, am besten noch ein Duett von Mann und Frau, harmonische Rockmusik. Rockmusik hat mich vermeintlich geprägt, mir manche Erinnerung beschert, mich so manches Mal den Kopf gekostet oder ihn gerettet. Vor ein paar Jahren prophezeite mir mal jemand, es käme eine Zeit, da ich Rockmusik nicht mehr mögen würde, da sie nicht der Harmonie des Universum entsprechen würde oder so ähnlich. Erst gestern fiel mir das wieder einmal ein und ich wiederholte nach kurzem Reinspüren in fester Überzeugung, dass dieser Tag wohl nie kommen wird. Und heute durchfährt mich die Erkenntnis, was mich bis zum heutigen Tage an diesem Musikgenre begeistert, warum ich sie als häufigen Begleiter wähle.
Rockmusik steht für mich schon lange nicht mehr nur für Männlichkeit, auch wenn diese Kombination immer noch große Anziehung auf mich ausübt. Rockmusik ist für mich Ausdruck von Kraft. Und heute wird mir bewusst, dass Rockmusik mich seit je her an eine Kraft in MIR erinnert. Meine Kraft, die mich immer wieder aufstehen lässt, wenn ich gefallen bin. Eine Kraft, die mir gestattet, auch mal laut und wild zu sein. Rockmusik ist eine Kraft, die mich an meine männlichen Anteile erinnert und daran, dass alles immer ein „sowohl als auch“, statt ein „entweder oder“ ist. Es heisst doch ROCKmusik???!!! Lachend klatsche ich in die Hände. Das Wort ist mir so noch nie deutlich geworden. Da steht es doch! Menschenskinder. Es ist immer wieder wahr: alles ist immer da, zu jeder Zeit. Wir brauchen es nur sehen. Das, was ich schon so lange so sehr liebe zeigt mir auf, worum es geht: ums rund sein. Das Yin-Yang Symbol steht vor meinem geistigen Auge. Meist von Männern gemachte Rockmusik hilft mir immer wieder, in meine weibliche Kraft zu kommen. Und das alles findet in mir statt, ist in mir, denn es ist meine Interpretation. Es ist mein Weg zu erkennen, dass ich jederzeit alles in mir trage, was auch das große Ganze ausmacht.
„Music was my first love and it will be my last. … To live without my music would be impossible to do.“
Ein Leben ohne Musik ist mir unvorstellbar, ja gar unmöglich, denn Leben ist Musik. Musik ist Leben. Musik ist Schwingung, ist Frequenz. Musik ist für mich Energie. Energie ist Musik ist Universum. Und ich bin mittendrin, statt nur dabei. So denn: Keep on ROCKing!