Spendier mir doch einen Kaffee
Beim Schreiben guter Texte wird mein Kaffee leider viel zu oft kalt. Hilf mir, meinen Kaffeevorrat zu füllen.
Wohl von jedem etwas und noch viel mehr, für so manchen von uns. Uns? Alle? Die anderen? Das Volk? Der Staat? Die Regierung? Wer ist das genau? Und wer kann sagen, was der andere denkt, will, warum er dieses oder jenes tut oder gerade nicht?
ICH? Da ist es wieder, dieses „Ich“. Nach all den Begrifflichkeiten, Definitionen, Benennungen von Dingen, Gruppen, Umständen, Zuständen, Institutionen etc. zu denen man so wundervoll philosophieren, lamentieren, sich in endlosem Gesäusel verlieren kann, wo meist zum Schluß doch nie wirklich etwas gesagt, geschweige denn getan wird. Übrig bleibt für mich dieses „Ich“. Ich bin der einzige Mensch, der zu sich und den Themen meines Lebens wirklich Stellung beziehen kann. Ich bin der einzige Mensch, für den ich Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen kann. Ich bin der einzige Mensch, der wirklich etwas ändern kann, denn die einzige Veränderung, die wahrlich etwas bewirkt, ist meine eigene.
Internet ist für mich ein Werkzeug. Nichts Personifiziertes, sondern eine Technologie, deren Nutzung ich mir zu eigen gemacht habe. Es dient mir der Informationsbeschaffung, dem Austausch, als Multiplikator und manchmal ist es auch Zeitvertreib. Doch es ist mein, ein Werkzeug. Es macht nichts mit mir, sondern ich mache etwas mit ihm. Was hielte ich denn davon, wenn ich der Bohrmaschine überließe, was sie wie mit mir wann zu tun hätte?
Fluch oder Segen? Nun starte ich mein Internet, veröffentliche diesen Text, besorge mir über die grüne Suchmaschine Informationen zu ESM und Acta, denn ich glaube, da ist einiges im Busch. Dann mache ich mir über Onlinezeitungen ein Bild zu Themen, die mich bewegen, denn da schreiben Journalisten Dinge, die mir in anderen Medien scheinbar vorenthalten werden. Nachher schaue ich bei Facebook rein. Soziales netzwerken hab ich das noch nie genannt, wenn es auch hochtrabender klingen mag. Und all das mit einer luxuriösen, heißen Tasse Kaffee und der großen Vorfreude auf all die heutigen tollen Begegnungen und anstehenden Termine im Leben 1.0 „da draußen“. DAS ist für mich ein Segen.