Spendier mir doch einen Kaffee
Beim Schreiben guter Texte wird mein Kaffee leider viel zu oft kalt. Hilf mir, meinen Kaffeevorrat zu füllen.
Ich bin gekrochen
hab des Lebens Dreck gefressen
Ich bin geflogen und
hab des Himmels Duft geschmeckt
Ich war ganz Mensch
so wie sie mir vorlebten, was Menschsein sei
Ich war Engel
losgelöst von Zeit und Raum, war frei
Ich war Mensch, wie so viele
lebendig schon gestorben
Ich war Engel, selten einsam, oft allein
war pure Liebe durch und durch
Ich habe versucht, sie zu erinnern
dass wir alle Menschen-Engel sind
Doch scheint es, so viele wollen im Staub des Lebens kriechen
statt sich erheben und ab und an gen Himmel zu fliegen
Heute?
Meine Füsse sind vom Staub des Lebens bedeckt
Meine Flügel noch zu oft unter einem Tarnmantel versteckt
Mit aufrechtem Gang, jeden Moment zum Fliegen bereit
Bin ich wohl menschlich engelsgleich
Heute.
Bin ich selten einsam, denn der Himmel ist immer zum Greifen nah
Bin ich oft losgelöst, doch selten wirklich frei
Die Freiheit des Lebens ist noch zu oft entzweit
Wo doch die Freiheit des Himmels vereint
Heute.
Menschlich engelsgleich wandere ich mit staubigen Füssen auf Erden
Versuche mit getarnten und zerknitterten Flügeln zu fliegen
Manchmal so müde und erschöpft
Doch ein ums andere Mal frage ich dich, Mensch:
„Bist du menschlich engelsgleich, auf Erden wandernd zum Fliegen bereit?
Weißt du wieder, dass du Liebe bist?“
Der Tag, an dem du aufrecht vor mir stehst
Dich, den Staub abklopfend, vom Tarnmantel befreist
und mir antwortest:
„Ich bin Liebe. Genau wie du.“
Der Tag, an dem viele sich zeigen
um ohne Scheu und ohne Scham
mit mir leichtfüßig durchs Leben zu wandern
und gleichzeitig zu fliegen und zu lieben
Dieser Tag wird für mich der Himmel auf Erden sein
Noch habe ich die Kraft und halte das Unmögliche für möglich
dieser Tag sei vielleicht
Heute.
Foto: Jochen Wojtas