Von gebrochenen Versprechen oder Dialog mit meinem Inneren Kind, Teil II

Gepostet von am März 3, 2015 in GeDANKEnwelt

Vorgeschichte

Nun ist es an meinem Inneren Kind, mich unendlich liebevoll anzuschauen. Aus ihm heraus strahlt langsam wieder diese Weisheit, an die es sich selbst zu erinnern scheint.

Inneres Kind: „Ja, das stimmt. Wie denn auch, wenn vielleicht alle Inneren Kinder so durcheinander geraten sind wie ich. Reden denn viele Menschen mit ihren Inneren Kindern?“
Ich: „Das hoffe ich sehr, denn mir macht es sehr viel Frieden und bringt uns alle zurück in unsere eigentliche Kraft.“
Eine Weile sitzen wir schweigend, liebevoll aneinander gelehnt und lauschen unseren Gefühldanken. Ich spüre, dass mein Inneres Kind noch nicht ganz in Frieden ist mit dem eigentlichen Thema. Wieder bin ich einfach nur mit großer Aufmerksamkeit und überfließendem Herzen bei ihm.
Inneres Kind: „Also, du meinst, er wird sich nicht melden?“
Ich: „Die Wahrscheinlichkeit, dass er es nicht tut, erscheint mir höher.“
Inneres Kind: „Es ist nicht schön, wenn Versprechen nicht gehalten werden.“
Ich: „Ich finde das auch nicht schön.“

Inneres Kind: „Hältst du deine Versprechen?“
Ich: „Ich hoffe doch. Ganz gleich, wie ich zur Situation stehe, in der ich das Versprechen gab. Würde ich jemandem versprechen, mich zu melden, würde ich es tun, egal, wie sich meine Entscheidung oder Sichtweise zu der eigentlichen Situation entwickelt. Ob mir das immer gelingt weiß ich nicht, doch ich gebe mein Bestes.“
Inneres Kind: „Hm, das ist dann aber ganz schön mutig.“
Ich (mit einem verdutzten Blick auf mein Inneres Kind): „… Findest du?“
Inneres Kind: „Ja, weil du dann in logischer Schlussfolgerung den Weg unseres Herzens gehst, mit all seinen Konsequenzen. Das tun ja scheinbar nicht sehr viele Menschen. Und Mut bedeutet doch letztlich nur, etwas zu tun, wovor viele andere Angst haben, oder?“

Ein breites Schmunzeln legt sich um meine Lippen und ich frage mich einen Moment, wer hier jetzt wem sanft den Rücken streichelt. Es ist so unfassbar weise, dieses Innere Kind und im nächsten Moment völlig ausgelassen und heiter. Es ist so unendlich groß. Mich erfasst eine fast demütige Dankbarkeit und eine helle Freude, solch ein Wesen in mir zu wissen. Liebevoll schaue ich mein Inneres Kind an.

Inneres Kind: „Also, was ist nun, wenn er sich nicht meldet?“
Ich: „Dann ist es so. Es ist schade, aber nicht schlimm. Wir führen dieses Gespräch, weil er sich nicht gemeldet hat. Ich hatte keine Erwartungen. Du hattest ein paar alte Verletzungen und deshalb hat es etwas mit uns gemacht. Zusammen haben wir die Kraft, die alten Wunden heil sein zu lassen. Und dürfen ab sofort noch tiefer wissen: wir lieben und sind geliebt.“

Ganz aufmerksam hört es mir zu, schaut mir dabei tief in die Augen, tief ins Herz. Mein Inneres Kind weiß, dass es wahr ist, was ich sage. Es lässt sein inneres Licht immer mehr strahlen, erhellt ein paar weitere Schatten der Vergangenheit. Wir wissen, dass die Nachricht, auf die es wartete, nur eine Wiederholung der Ereignisse war. Eine Wiederholung, die es uns ermöglicht hat, das Thema noch einmal anders zu betrachten und Frieden mit Gewesenem zu machen. Während ich diesen Gefühldanken lausche, sieht mein Inneres Kind einen Schmetterling auf einer Blume tanzen und tut es ihm gleich. Lächelnd schaue ich ihm nach, wie es in den bunten Tiefen meines Inneren verschwindet, fröhlich und barfuss auf der Wiese tanzend.
Wie könnte ich anders, als dieses Wesen lieben? Und ja, das ist ein Versprechen!

InneresKind2

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